Der Laserluchs PICO-TRACKER-V2
Die geschützte, mobile Lasereinheit zur Detektion von Auslösedrähten bei Spreng- und Brandvorrichtungen
Hintergründe zu Sprengfallen und Brandvorrichtungen
Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung (USBV) finden weltweit Einsatz in kriegerischen und terroristischen Handlungen meist gegen weiche Ziele. Eine Sprengfalle wird hierbei wie folgt definiert: ”Vorrichtung oder Stoff, der dafür bestimmt, gebaut oder eingerichtet ist, zu töten oder zu verletzen, und der unerwartet in Tätigkeit tritt, wenn eine Person einen scheinbar harmlosen Gegenstand aus seiner Lage bringt oder sich ihm nähert oder eine scheinbar ungefährliche Handlung vornimmt” (Definition laut Bundesgesetzblatt).
Diese Spreng- oder auch Brandfallen werden häufig aus frei verfügbaren explosiven Stoffen gebaut. Die Herstellung erfolgt verhältnismäßig einfach, sodass für die Fertigung keine industrielle Infrastruktur vorhanden sein muss. Oft genügen einfachste frei verfügbare Mittel wie z. B. Dünger und ein geeigneter Initialzünder um eine USBV herzustellen. Der Englische Begriff IED (improvised explosive device) findet gleichbedeutend im militärischen Sprachgebrauch als Abkürzung für Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen Verwendung. Der Tarnung von USBV sind hierbei faktisch keine Grenzen gesetzt, was deren Erkennbarkeit und Auffindbarkeit entsprechend erschwert. Oft werden die Sprengfallen in scheinbar harmlose bewegliche Gegenstände wie z. B. Getränkedosen- und Verpackungen, Postpaket, Kinderspielzeuge, Haushaltsgegenstände, landestypische Gebrauchsgegenstände usw. eingebaut welche z. B. bei Annäherung, Berührung oder Lageveränderung detonieren.
Der Einsatz von Sprengfallen stellt einen Verstoß gegen die Haager Landkriegsordnung sowie deren Nachfolgeverträge dar, da prinzipbedingt keine Unterscheidung von Zivilisten und Soldaten bei der Detonation erfolgt. Die meisten westlichen Länder haben daher den Einsatz von Sprengfallen per Gesetz verboten, dies auch vor dem Grundsatz der Genfer Konventionen, welche bei bewaffneten Konflikten den Schutz von nicht an den Kampfhandlungen teilnehmenden Personen sicherstellen sollen.
Wie werden Sprengfallen ausgelöst?
Typischerweise erfolgt die Auslösung einer USBV durch eine direkte eingreifende mechanische Auslösung z. B. einen Stolperdraht, welcher meist knapp über dem Boden geführt wird (Knöchel- bis Kniehöhe) und von einem festen Verankerungspunkt bis zu dem Auslöser geführt und dort angeschlagen wird. Eine wie auch immer geartete Bewegung des Stolperdrahtes im Raum führt grundsätzlich zu einer linearen Bewegung am Auslöser, welche je nach nach Konstruktion der Sprengfalle einen Sicherungsstift entfernt und damit die Zündung herbeiführt oder aber den Kontakt einer elektrischen Zündkapsel schließt und damit die Detonation auslöst. Ebenso bekannt sind Auslöser, welche als induktive/kapazitive Näherungssensoren, Radarsensoren oder PIR-Sensoren ausgeführt sind und auf Annäherung bzw. Bewegung oder auf Körperwärmestrahlung reagieren. Durch den Einsatz von Quecksilberneigungssensoren, Druckschaltern, Mikroschaltern oder Beschleunigungssensoren detoniert die Sprengfalle unmittelbar bei Bewegung bzw. Lageveränderung selbiger. Im einigen Fällen erfolgt die Zündung fernausgelöst über z. B. Leitungen oder Funk. Eine zeitablaufgesteuerte Auslösung wird im einfachsten Fall durch einen umgebauten Küchentimer umgesetzt, welcher nach der eingestellten Zeit die Detonation der USBV auslöst. Technologisch aufwändigere USVB können alternativ auch mit Hilfe einer Lichtschranke/Lichtleitfasern oder durch Fernzündung mit Hilfe von Funksignalen durch passende Sende-/Empfangseinheiten oder durch gezielte Mobilfunksignale ausgelöst werden.
Besonders in Afghanistan und dem Irak wurden viele Sprengfallen mit Hilfe von Mobilfunksignalen ausgelöst. Dieser Umstand führte auf der Seite der Koalitionsstreitkräfte zum vermehrten Einsatz von sogenannten IED-Jammern, welche die Funktion eines Störsenders innehaben und in der Lage sind in einem ausreichenden Umfeld um den Sender herum Funksignale so zu stören, dass die Auslösung per Funk sicher unterbunden werden kann. Um die tödliche Wirkung von Sprengfallen zu erhöhen werden oftmals zusätzliche Metallteile um den Sprengkern herum angeordnet wie z. B. Nägel oder Metallkugeln aus Kugellagern, welche bei der Detonation die Funktion einer Splittergranate oder einer projektilbildenden Ladung erfüllen sollen. Bei dem überwiegenden Teil der USBV ist der Aufbau rein mechanisch umgesetzt. Diese Sprengfallen kommen ohne wartungsanfällige Batterien und Elektronik aus und sind nicht anfällig gegenüber äußeren Witterungseinflüssen. Die klassische Auslösung über einen Stolperdraht ist immer noch die mit Abstand am häufigsten anzutreffende Umsetzung.
Für den Stolperdraht werden in der Praxis oft einfach verfügbare Materialien wie z. B. Dünne Schnüre, Metalldrähte, Garne, sowie Angelschnüre eingesetzt. Um den Stolperdraht einer USBV zweckdienlich zu tarnen werden meist bei hellen Hintergründen helle Farben, bei dunklen Hintergründen entsprechen dunkle Farben des Stolperdrahtes genutzt. Der Einsatz von optisch transparenten Monofileschnüren, z. B. Angelschnüren, stellt hierbei die höchste Anforderung bei der Wahrnehmbarkeit dar, da diese vor jedem Hintergrund eine optisch sehr schwierig zu detektierende und mit dem Hintergrund verschmelzende Luzidität aufweisen.
Die Streitkräfte und Spezialeinheiten weltweit haben verschiedenste Verfahren zum Umgang dieser Bedrohung entwickelt. Die eingesetzten Technologien reichen hierbei von IR-Remote-Jamming Systemen, Metalldetektoren, Funk-Jammern bis hin zu optisch angeregten Detektionsverfahren. Prinzipbedingt lassen sich diese Technologien jedoch nur bei USBV entsprechend sicher einsetzen die über solche Auslöseverfahren verfügen. Bedingt durch den gezielten und großflächigen Einsatz von USBV, zum Beispiel im Irakkrieg, betrug der Anteil der getöteten Soldaten der Koalitionsstreitkräfte welche direkt durch Sprengfallen ums Leben kamen 40%. Im Vergleich hierzu betrug die Zahl der Soldaten welche durch direkte Kampfhandlungen ums Leben kamen 33%. Diese Zahlen verdeutlichen anschaulich die hohe Gefahr welche durch den Einsatz von verbotenen Sprengfallen gegeben ist, daher sollte es in Zukunft ein wichtiges Ziel sein die Auffindbarkeit und Entschärfung von USBV zu verbessern um Gesundheit und Leben der Soldaten zu schützen.
Die Sprengfallendetektion mit dem PICO-TRACKER-V2
Die Detektion von Stolperdrähten erfolgt nach heutigem Stand der Technik meist durch dein Einsatz von Linienlasern. Hierbei wird der zu untersuchende Bereich, in dem das Vorhandensein eines Stolperdrahtes vermutet wird, mehrfach komplett abgescannt. Gespannte Auslösedrähte reflektieren bei der Beleuchtung mit einer Laserlinie punktuell oder je nach Überschneidung auch über einen kompletten Abschnitt des Stolperdrahtes zurück zum Bediener und über die Lichtreflektion lässt sich sicher auf die örtliche Lage des Auslösedrahtes im Raum schließen.
Dies ist sowohl mit Hilfe eines für den Menschen sichtbaren Linienlasers durchführbar, hierbei wird kein zusätzliches Hilfsmittel für den Betrachter benötigt, da die Reflektion des Linienlasers mit dem bloßen Auge ausreichend erkennbar ist, als auch im für den Menschen nichtsichtbaren Wellenlängenbereich, mit Hilfe eines infraroten Linienlasers. Diese Lösung, bei der ein infraroter Linienlaser in Verbindung mit einem Nachtsichtgerät eingesetzt wird, ermöglicht die Detektion eines Stolperdrahtes auch bei absoluter Dunkelheit. Die Kombination aus infrarotem Laser und Nachtsichtgerät erlaubt eine Untersuchung des Bereiches in dem ein Stolperdraht vermutet wird völlig unerkannt.
Dies ist sowohl im militärischen Bereich als auch beim Einsatz von Spezialeinheiten in der Terrorismusbekämpfung ein entscheidender Vorteil. Durch die hohe Empfindlichkeit der Nachtsichtröhre genügt eine signifikant erniedrigte Lichtleistung des infraroten Linienlasers, um eine sichere Detektion eines Stolperdrahtes sicherzustellen. Ein weiterer Vorteil der stark reduzierten und im Infrarotbereich liegenden Lichtleistung ist in diesem Fall die vernachlässigbare Vorwärtssignatur des Linienlasers welche eventuell vorhandene lichtempfindliche Auslösesensoren in der Sprengfalle nicht triggert.
Bekannte Linienlaser emittieren entweder im sichtbaren oder im für das menschliche Auge unsichtbaren Wellenlägenbereich (Infrarot-Bereich) Es sind mehrere Versionen von Linienlasern bekannt, bei denen entweder nur die sichtbare Laserquelle, oder nur die unsichtbare IR-Laserquelle, in einer mobilen Ausführungsform eingehaust sind. Hierdurch muss der Benutzer prinzipbedingt immer beide Ausführungen mitführen um für alle Einsatzzwecke gerüstet zu sein. Gerade im militärischen Einsatz ist bei unzureichenden Lichtverhältnissen die latente Gefahr der Verwechslung beider Ausführungsformen gegeben, sodass eine verdeckte Operation unter Umständen durch das Aufleuchten eines sichtbaren Laserimpulses gefährdet werden könnte.
Der PICO-TRACKER-V2 basiert daher auf der Aufgabenstellung, eine kombinierte Lasereinheit zur Detektion von Auslösedrähten bei Sprengfallen bereitzustellen, welche die Nachteile der bisher auf dem Markt befindlichen Ausführungsformen beseitigt.
Die Umsetzung aller Vorgaben erfolgt in einem kompakten Gehäuse von 25,4 x 133mm Länge, bei einem Gewicht von nur 137 Gramm. In dem schwarz-matt eloxierten Gehäuse befindet sich neben der Energieversorgung (2 x CR123A Batterien) ebenfalls eine sichtbare Laserquelle mit 520nm / 15mW und eine nichtsichtbare Laserquelle mit 850nm / 1mW welche präzise Linienprojektionen ermöglichen. Die Bedienung des Trackers erfolgt hierbei durch einen mechanisch verriegelnden, mehrstufigen Schalter, der die Schaltstufen der einzelnen Laserquellen (nichtsichtbar / sichtbar) nacheinander durchschaltet. Dabei ist bei der Schaltfunktion der sichtbaren Stufe auch eine zusätzliche mechanische Verriegelung manuell zu betätigen, um gegen Fehlbedienung und versehentliches Einschalten der sichtbaren Wellenlänge des Lasers zu schützen. Die Schaltereinheit wurde darüber hinaus so konzipiert, dass eine Bedienung mit Handschuhen im Winter bzw. mit Schutzhandschuhen komfortabel möglich ist. Die Schaltzustände des Trackers werden mittels einer optischen Glasfaser an der Rückseite des Schalters visualisiert damit der Betriebszustand in allen Situationen sicher erkannt werden kann.
Die Umsetzung der behördlichen Vorgaben und die anschließende Weiterentwicklung der ersten Prototypen hat schließlich zu der aktuellen Version PICO-TRACKER-V2 geführt. Es handelt sich hierbei um eine Neuentwicklung welche nach dem Stand der Technik bisher weltweit einzigartig ist. Aus diesem Grund war für die Neuentwicklung die Eintragung eines Schutzrechts möglich die den Nachbau durch andere Unternehmen ausschließt.
Zusätzlich bieten wir auch passgenaue Holster an:
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Madlen Klötzer - Sales Manager LASERLUCHS®
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